Jugendliche sind konsumverliebt und können nur schwer mit Geld umgehen, viele Teens und Twens landen früher oder später in der Schuldenfalle. Soweit die Vorurteile. Dass das Finanzverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen besser ist als ihr Ruf, zeigt nun der aktuelle Kredit-Kompass der SCHUFA.
Die SCHUFA, die Wirtschaftsauskunftei hat erneut ihre umfangreiche Datenbank durchforstet und analysiert – diese umfasst immerhin 655 Millionen Einzelinformationen und gibt Auskunft über das Finanzverhalten von 66 Millionen Deutschen. In diesem Jahr richtet sich der Fokus des Kredit-Kompasses vor allem auf die Zielgruppe der 18-24-Jährigen. Demnach nehmen junge Erwachsene unterdurchschnittlich oft Kredite auf; 82 Prozent der 18-20-Jährigen besitzt keinerlei Krediterfahrung. Kommt es zu finanziellen Notlagen, greift diese Altersgruppe auf die Familie zurück, auch, um sich in diesem jungen Alter noch nicht mit Verbindlichkeiten belasten zu müssen. Diejenigen jungen Erwachsenen, die bereits einen Kredit aufgenommen haben, sind bei der SCHUFA nicht besonders negativ aufgefallen, die Negativmerkmale liegen unter dem Durchschnitt, die Rückzahlungsquote bei 96,6 Prozent. Ältere Erwachsene erreichen einen etwas höheren Wert. Insgesamt haben die Deutschen im Jahr 2012 Kredite in Höhe von durchschnittlich 7.708 Euro aufgenommen, diese Zahl ist fast identisch mit der des Vorjahres. Jedoch ist die Anzahl der Kredite im Vergleich zu 2011 um 514.000 angestiegen. Zudem macht der Kredit-Kompass auch deutlich, dass Vergleichsangebote immer wichtiger werden, solche können auch bei Universal-Kredit.de eingeholt werden. In der Gruppe der 20-24-Jährigen werden im Durchschnitt 2,2 Anfragen pro Kredit gestellt, bei allen Altersgruppen liegt der Wert bei 1,9 Anfragen.
Wissen in Finanzangelegenheiten mangelhaft
Parallel zur Erstellung des Kredit-Kompasses befragte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der SCHUFA Haushalte nach ihrem Umgang mit Geld. Das Ergebnis ist positiv, demnach gehen Jugendliche sehr verantwortungsbewusst mit Geld um. 78 Prozent der Befragten gaben an, ihre Ausgaben sorgfältig zu planen und sogar Geld für die Zukunft zurückzulegen. Etwa die Hälfte der Befragten spart regelmäßig. Diese Sparermentalität, aber auch das solide Rückzahlungsverhalten bei Krediten weist auf eine konservative Werteausrichtung hin. Statt Geld einfach zu verprassen, wird es für zukünftige Anschaffungen oder gar das Alter angelegt. Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist hingegen besorgniserregend: Viele Jugendlichen müssen in Sachen Finanzen noch besser aufgeklärt werden. 30 Prozent der jungen Erwachsenen verfügen über wenig bis gar kein Wissen in Sachen Finanzanlagen, 50 Prozent der Befragten wissen nur wenig über ihre eigenen Finanzen.